
Auf der Olchinger Hauptstraße haben Straßenschilder Einzug gehalten, die auf 1,5 Meter-Abstände hinweisen sollen. Dies hat aber ausnahmsweise mal nichts mit den Corona-Regeln zu tun, sondern damit, dass Autofahrende seit dem Inkrafttreten der neuen Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) am 28. April 2020 Radfahrende mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern überholen müssen, außer Orts sind es sogar 2,00 Meter.
Bei einem Treffen im Herbst 2020 mit dem Bürgermeister Herrn Magg und der Wirtschaftsförderin Frau Weyland haben wir uns als Olching for Future vorgestellt, erklärt wofür wir stehen und auch über die Verkehrssituation vor Ort gesprochen, vor allem in Bezug auf die nachhaltigeren Fortbewegungsmittel wie das Radfahren und das Zu-Fuß-Gehen. Dabei haben wir auch auf die Möglichkeit von Schildern hingewiesen, die auf den Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden hinweisen. Solche Schilder begrüßen zum Beispiel teilweise die VerkehrsteilnehmerInnen in Fürstenfeldbruck am Ortseingang. Da der Bau von Radinfrastruktur und dem gerechten Aufteilen der öffentlichen Flächen zwischen allen VerkehrsteilnehmerInnen nicht von heute auf morgen durchführbar ist, begrüßen wir das Aufstellen der Schilder als einfache und schnelle Lösung um Verkehrsteilnehmende auf den Mindestabstand hinzuweisen. Wir haben in persönlichen Gesprächen bereits festgestellt, dass viele gar nichts von dieser Regel wissen und oft aus Unwissenheit zu eng überholen.
Natürlich gibt es bereits Stimmen, die diese Schilder als überflüssig bezeichnen oder auf den „Schilderwald“ hinweisen. Andere beschuldigen RadfahrerInnen, sich in jeder Situation an AutofahrerInnen vorbei zu drücken und sich an keine Verkehrsregeln zu halten. Natürlich gibt es überall Menschen, die sich rücksichtslos verhalten, dies hat aber selten etwas mit dem Fortbewegungsmittel an sich zu tun. Und außerdem tragen wir als Gesellschaft die Verantwortung für die Schwächeren unter uns, und im Straßenverkehr sind das definitiv Radfahrende und Zu-Fuß-Gehende. Da sind die Schilder ein guter Anfang, um die stärkeren Verkehrsteilnehmenden auf Rücksichtnahme hinzuweisen. Und alle, die schon einmal zu eng von einem Autofahrenden überholt wurden, wissen, wie unangenehm das ist und im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich sein kann.
Wir hoffen allerdings ganz stark, dass die Schilder nur ein erster Schritt sind und werden uns weiterhin für eine nachhaltige Mobilität in unserer Stadt und im Landkreis einsetzen. Denn davon profitiert nicht nur der Einzelne, sondern wir als Gesellschaft und vor allem auch die Umwelt und das Klima.